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Chronik

Am 03.03.1951 finden sich 22 Schützenbrüder zur Gründungsversammlung der Bruderschaft im Vereinshaus Weeg ein. Schützenbrüder, die bis dato der St. Suitbertuskompanie der St. Sebastianus Schützenbruderschaft St. Clemens angehören. (Diese Kompanie besteht seit 1907. Um 1900 wird unsere Pfarrkirche St. Suitbertus erbaut. Es ist naheliegend, dass die Schützenbrüder , die in unserer Pfarre wohnen, sich in dieser Kompanie zusammenfinden).

Pfarrer Eschen, Präses der Seb. Weeg, begrüßt alle Anwesenden herzlich und legt die Gründe zur Gründung einer Bruderschaft dar.

Die Pfarre Weeg als selbstständige Pfarre ist auch die Heimat für eine selbstständige Bruderschaft. Schützen kommt von beschützen. Jeder Schütze ist verpflichtet, dem religiösen kirchlichen Leben Schutz zu gewähren. Also bedarf die Pfarre Weeg dem Schutz der Bruderschaft.

Pfarrer Eschen, Präses der Seb. Weeg,

Die Worte unseres Pfarrers wurden allseitig begrüßt und mit Dank aufgenommen. Die Bruderschaft wird gegründet. Unter Vorsitz des Präses Pfarrer Eschen wird der 1. Vorstand der Bruderschaft gewählt:

1. Brudermeister :Emil Ebert2. Brudermeister :Hans Schaffer
Schriftführer :Peter HesselerKassierer :Josef Claren
Schießmeister :Viktor MüllerFeldwebelPaul Jahnen

Alle Wahlen erfolgten einstimmig.

Der 1. Brudertag findet am 20.01.1952 statt.
Er beginnt um 07.00 Uhr mit der hl. Messe.

Anschließend wird im Vereinshaus gemeinsam gefrühstückt. Am Nachmittag um 16.00 Uhr ist die Generalversammlung. Daran schließt sich ein gemütliches Beisammensein mit Damen und gemeinsamem Bruderessen an .

Der 31.05.1953 ist ein wichtiges Datum im Bruderschaftsleben. An diesem Tag wird das Stiftungsfest gefeiert. Um 08.30 Uhr setzt sich der Festzug in Bewegung, um den 1. Brudermeister, den 1. König und die Fahne abzuholen und in die Kirche zu geleiten. Neben unseren Schützen beteiligen sich die Bruderschaften St. Clemens, Wald, Ohligs, Gräfrath, Burg sowie die Schützenvereine Höhscheid und Pilghausen an dem großen Festzug. Das feierliche Levitenamt zelebriert Pfarrer Eschen unter der Assistenz von Herrn Religionslehrer Fink und Herrn Kapplan Thelen. Die Ansprache hält Generalpräses Pfarrer Dr. Louis, der auch die Bruderschaftsfahne weiht und während des Gottesdienstes unser 1. Königspaar Heinrich und Maria Sandherm krönt. Am Nachmittag beginnt die weltliche Feier mit einem Festzug, der die Majestäten vom Vereinshaus zur Gaststätte Klein an der Katternberger Straße geleitet, wo in festlichem Rahmen das Stiftungsfest begangen wird.

Das erste Schützenfest wird vom 29. bis 31.05.1954 im Saal der Gaststätte Klein gefeiert. Der Sonntag wird zum Höhepunkt dieses Festes. Nach dem Hochamt und dem Königsfrühstück setzt sich der große Festzug in Bewegung. In geschmückten Kutschen fahren das Königspaar und die Ehrengäste in Richtung Höhscheid. An der Apotheke ist eine Tribüne aufgebaut, wo das Königspaar und die Ehrengäste die Parade der vorbeimarschierenden Schützen abnehmen. Anschließend geht der Festzug zurück zum Festsaal an der Katternberger Straße. Dort findet am Abend die Proklamation und die Krönung der neuen Majestäten Willy und Änne Kemmerich sowie des 1. Prinzen Gerd Sorgenich statt. Das Wirken des 1. Königs zum Wohle der Bruderschaft ist Maßstab für alle folgenden Könige.

1969 wird das Schützenfest erstmalig an beiden Tagen im Vereinshaus neben der Kirche gefeiert. Die Schützenfamilie feiert von nun an immer das Fest dort, wo es sein soll, auf dem heimatlichen Pfarrgelände. Die ersten weiblichen Mitglieder werden in diesem Jahr in die Bruderschaft aufgenommen. Sie stellen eine Damenmannschaft und nehmen an den Meisterschaften und Rundenwettkämpfen teil. 1970 legt unser allseits beliebter Brudermeister Emil Ebert aus Altersgründer sein Amt in jüngere Hände. Emil Ebert wird zum Ehrenbrudermeister ernannt und Max Kohl zum neuen Brudermeister gewählt.
1970 wird von ihm der erste weibliche  Prinz, Ute Dämmgen, gekrönt.

9 Jahre leitet Max Kohl mit großem Elan und viel Erfolg die Bruderschaft. Unter seiner Regie integrieren sich die Damen in dieser Männerwelt. Erstmals wird ein weibliches Mitglied, Romana Müller, in den Vorstand gewählt.

1978 ist die Schülerschützenabteilung von Jungschützenmeister Hans Peters im Schießen so gut ausgebildet, dass zum ersten Mal ein Schülerprinzenschießen durchgeführt wird. Peter Heibach heißt der strahlende Sieger.

1979 tritt unser Brudermeister Hans Clavée sein Amt an. Er meistert mit Bravour alle Aufgaben, die sich ihm stellen. Nicht zuletzt verdankt die Bruderschaft seiner Initiative die Schießhalle. Schon in seinem ersten Brudermeisterjahr schmiedet er Pläne. Die Bruderschaft hat neben offenen Ohren auch den Tatendrang und unterstützt ihn in seinem Vorhaben. Schießbahnen für Luftgewehr und Luftpistole und eine Kleinkaliber – Bahn sollen erstellt werden. Der Bau einer KK – Bahn erweist sich aber als zu aufwändig. Verhandlungen mit Präses Pater Willy und dem Kirchenvorstand beginnen. Pater Willy setzt sich für den Bau einer Schießhalle ein, und die Pfarrgemeinde stellt das Grundstück neben dem Vereinshaus der Bruderschaft zur Verfügung.

Im Juli 1987 wird es ernst, der erste Spatenstich erfolgt, und ein
Wunschtraum wird Realität. In nur 4 Monaten wird der Rohbau hochgezogen, und so können wir schon im November Richtfest feiern. Das Dach wird gedeckt und nun beginnen die Innenarbeiten. Durch 2/3 Eigenleistungen, das sind ca. 2000 Arbeitsstunden, entsteht binnen kurzer Zeit (11 Monate) unser Kleinod, die Schießhalle.

Am 17. Juli 1988 ist die polizeiliche Abnahme. Auf sechs 10 m Bahnen kämpfen unsere Schützen mit LG und LP um die besten Schießergebnisse.

Am 01. Oktober wird offiziell die Schießhalle nach der Einsegnung durch Pater Willy mit einem Festakt eingeweiht. Abordnungen aller Bruderschaften des Bezirks 305, der Schützenvereine Höhscheid und Merscheid  sowie Vertretern aller Pfarrvereine überbringen ihre Glückwünsche und feiern mit uns in gemütlicher Atmosphäre. Der Höhscheider-Schützenverein kann den Siegerpokal entgegennehmen, der am Nachmittag im fairen Wettkampf zur Erinnerung  an diesen Festtag ausgeschossen wurde.
Stolz blicken wir auf das von uns Geschaffene, unsere Schießhalle. Stolz und glücklich, denn das Erstaunliche ist, dass wir vollkommen schuldenfrei sind. Das ist doch eine große Leistung für unsere kleine Bruderschaft. Miteinander, nicht gegeneinander, das ist unsere Devise. Einer für alle, alle für einen, das verstehen 44 Schützenschwestern und Schützenbrüder unter Bruderschaft. Gleichberechtigung ist für uns etwas ganz Normales.
Das Schützenfest 1989 zeugt davon. Erstmalig erringt eine Frau die Königs – und Bezirkskönigswürde: Octavia Krause. Ein Novum im Bezirk, zwei Frauen, Bezirkskönig und Bezirksprinz , beide aus einer Bruderschaft, beide aus einer Familie: Mutter und Tochter (Octavia und Stephanie Krause).

1991 feiern wir unser 40 jähriges Jubiläum. Am Schützenfest wird fröhlich Bilanz gezogen. Einige Mitglieder lassen die letzten 40 Jahre in lustiger Weise Revue passieren. Von den Tagen der Gründerzeit, Schießbahnbau bis zum Jubiläumsfest, ist alles vertreten.

1993 richtet die Bruderschaft erstmalig das Bezirksfest im Vereinshaus aus, da der amtierende Bezirkskönig aus unseren Reihen kommt. Es wird ein Riesenerfolg. Es soll nicht das letzte Bezirksfest in Weeg sein. 1996, 2000, 2003, 2006 und 2007 heißt es wieder:
„In Weeg steppt der Bär“.

1996 tritt nach 17 – jähriger Amtszeit unser 1. Brudermeister Hans Clavée in den von ihm gewünschten Unruhestand. Vorab konnten Sie lesen, was er in seiner Regentschaft für die Bruderschaft geleistet und aufgebaut hat. Der Dank der Bruderschaft: Er wird zum Ehrenbrudermeister ernannt. In dieser Zeit steht er mit Rat und Tat dem 1. Brudermeister Heinz-Peter Heibach zur Seite.

Das Jahr 2001 ist geprägt durch unser 50- jähriges Bestehen.
Pünktlich zum Gründungsdatum im März feiern wir ein großes Fest, zu dem wir alle ehemaligen Könige, Prinzen und Schülerprinzen geladen haben. Unsere Einladung nimmt auch der Bundespräses Dr. Heiner Koch gerne an sowie die verschiedenen Vereine und Gremien der Pfarre. Es wird ein rauschendes Fest mit einem großen, hauptsächlich selbst gemachten Buffet, für das sich, wie immer, unsere Schützenschwester Irmgard Haltenhoff verantwortlich zeigt. Um das Jubiläum auch auf dem Bild festzuhalten, wird erneut ein Bruderschaftsbild gemacht, auf dem auch wieder die Bezirksstandarte glänzt, da wir in diesem Jahr mit Helge Holst den Bezirkskönig stellen.

60 Jahre Bruderschaft bedeuten auch einige Erfolge schießsportlicher Art
auf Bezirksebene.

So stellt die Bruderschaft im Bezirk 305:

9 Bezirksschülerprinzen:
Peter Heibach, Sonja Löcke, Susanne Becella, Christina Pflaum,
2x Klaus- Peter Watzlawek, Christian v. Kalben, Christoph Lübke, Jana Kienast.

5 Bezirksprinzen:
Norbert Gladbach, Markus Lütje, Stephanie Krause,
Nathalie Nellessen, Christian v. Kalben.

12 Bezirkskönige:
Friedrich Probst, Arnold Morschhäuser, Hans Jürgen Krause,
Johannes Becella, Hans Clavée, Octavia Krause,
Thomas Mähner, Stephan Over, Helge Holst, Fritz Nellessen,
Thomas Bittner, Jürgen Haltenhoff.

Im Jahr 2005 stellt unsere Bruderschaft alle drei Bezirksmajestäten,
was es bis dahin noch nicht gab:

Bezirksschülerprinz :   Christoph Lübke

Bezirksprinz :               Christian v. Kalben

Bezirkskönig :              Thomas Bittner


60 Jahre St. Sebastianer in St. Suitbertus, das heißt, in der Pfarre präsent sein.

Pfarrgemeinde leben  =  lebende Pfarrgemeinde

Dazu stehen wir, und beteiligen uns an allen Veranstaltungen. Am Hochfest Fronleichnam tragen wir Schützen den Himmel und begleiten das Allerheiligste. Ende der 60er Jahre, nach Schließung der katholischen Schulen in unserer Pfarrgemeinde, gab es in Weeg keinen St. Martinszug mehr. Sei 1973 richten wir nun den jährlichen St. Martinszug aus, damit den Kindern ein klein wenig christliche Tradition erhalten bleibt. Seit 2004 ist die Bruderschaft auch auf der „Fete am Denkmol “ aktiv vertreten.

Seit über 30 Jahren pflegen wir gute Kontakte zum Kirchenchor Cäcilia der Pfarre. Wir unterstützen uns an unseren Festen, in dem wir uns gegenseitig bewirten. So bleibt jedem Pfarrverein die Möglichkeit, sein Fest zu genießen.

Bruderschaft sein heißt Bruderschaft leben.
Das heißt nach unserem Leitspruch

Glaube – Sitte – Heimat

getreu zu leben.

  • Glauben: Für unseren Glauben einzutreten und ihn auch nach außen hin zu bezeugen.
  • Sitte: Unser Leben zu leben, aufrichtig und ehrlich, christlich und menschlich, verzeihend und gütig, kurzum so, wie Christen es leben sollen, nach dem Gebot der Nächstenliebe.
  • Heimat: Demjenigen Heimat und Geborgenheit geben, der Heimat sucht und nötig hat. Ihm in unserer Gemeinschaft Halt geben und nicht ausschließen.

Lasst uns diesem Leitspruch treu sein und Bruderschaft leben.

Solingen-Weeg, im Jahre 2011